Shawn Rhoden gewann überraschend aber nicht unverdient den Mr. Olympia 2018. Nur wenige wissen, was er an Herausforderungen auf dem Weg an die Spitze bewältigen musste. Ein persönlicher Einblick.
So war seine Karriere schon fast vorbei, bevor sie richtig angefangen hatte. Der Reihe nach:
Shawn Rhoden wurde 1975 in Jamaika geboren und war ambitionierter Fußballer. Im Laufe seiner sportlichen Karriere verstarb zunächst sein größter Fan, sein Vater, an Krebs und er war sogar alkoholabhängig.
Er begann 1992 mit Bodybuilding, wobei er nach seinem ersten Training so starken Muskelkater und daraus resultierende Schmerzen hatte, dass er sich zunächst vornahm, erst einige Tage im Bett zu verbringen und dann nie wieder erneut ins Training zu gehen.
Er bekam aus seinem Umfeld schließlich einige Tipps und geritt schließlich in der Obhut des Wettkampfathleten Yohnnie Shambourger, der sofort Shawn Rhodens großes Potential erkannt.
Mit gerade einmal 69kg nahm er schließlich an einem Wettkampf teil und gewann sogar, obwohl er sich vorkam, als würde er nur aus einigen Bauchmuskeln bestehen.
2009 sicherte er sich seine Pro Card beim Gewinn der NPC North American Championships.
Sein Prodebüt ein Jahr später endete mit dem letzten Platz bei der Dallas Pro nicht besonders gut, aber bereits ein Jahr später konnte er an gleicher Stelle den 3. Platz erreichen und sich für den Mr. Olympia qualifizieren, wo er 11. wurde.
Der richtige Durchbruch wollte sich zunächst nicht einstellen.
Nachdem er bei der LA FLEX Pro nur auf Platz 4 kam, verriet er mir kurze Zeit später, dass er nach diesem Wettkampf eigentlich Profibodybuilding an den Nagel hängen wollte, um sich einen normalen Job zu suchen. Er dachte, Profibodybuilding wäre nichts für ihn und er sei einfach nicht gut genug.
Zum Glück konnte ihn Chris Aceto umstimmen, der Shawn fortan betreuen sollte und ihm sogar nur wenige Momnate später zum Sieg bei der Tampa Pro verhalf.
Dabei scheint Chris ein besonderes Verständnis für Shawn Rhodens Körper zu haben: Ich erinnere mich an den British Grand Prix 2012. In der Einzelvorstellung kam Shawn auf die Bühne und die Form sehr schwammig. Chris Aceto saß direkt neben mir, ries die Augen auf und stürmte schnell hinter die Bühne. Nur wenige Minuten später kam Shawn zu den Vergleichsposen auf die Bühne und sah wie ausgewechselt aus. Er gewann den Wettkampf später. Es war kein Hokus Pokus - er hielt Shawn nur eine Ansprache hinter der Bühne, dass er sich seines Potentials bewusst sein sollte und er würde den Wettkampf gewinnen.
Sein Potential fiel auch dem größten Bodybuilder aller Zeiten, Ronnie Coleman, auf, der Shawn Rhoden für seine Signature Line 2012 unter Vertrag nahm. Allerdings wurde diese Verbindung schon im Jahr darauf wieder beendet und Shawn Rhoden stand sogar ganz ohne Supplement-Sponsor da.
Shawn musste immer wieder Rückschläge einstecken, aus denen er aber immer stärker hervorging. So sagte er die Arnolds im Frühjahr aus gesundheitlichen Gründen ab und auch ein gebrochener Kiefer konnte ihn nicht aufhalten, obwohl er sein Essen für Wochen nur durch den Strohhalm zu sich nehmen konnte.
Man darf gespannt sein, was er im nächstes Jahr noch auf die Bühne bringen wird, das Potential nach oben ist da - aber kann er die Konstanz bringen, um oben zu bleiben?
Shawn Rhoden - Wettkampfhistorie |
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