Am gestrigen Samstag stieg in Toronto der kanadische Pro Grand Prix bei dem es wieder eine Chance auf ein Ticket zum Mr. Olympia gab.
Einige Namen wurden im Vorfeld schon als mögliche Sieger gehandelt, aber nur Seth Feroce und Christopher White blieben die Überraschung.
Seth bestritt erst seinen 5ten Wettkampf überhaupt und davon erst seinen zweiten Profiwettkampf. Er gewann die Pro Card als Leichtschwergewicht und machte seinen ersten Profiwettkampf als 202 Athlet. Obwohl das Gewichtslimit auf 212 angehoben wurde, entschied er sich für die offene Klasse. Nach diesem Wettkampf sind Spekulationen eröffnet. War es richtig, gleich zuviel Masse aufzubauen oder hätte er erst mal die 212 in Angriff nehmen sollen?
Er war etwas weich, ihm fehlte einfach die nötige Härte. Mit etwa 217lbs war er knapp 17lbs schwerer als bei seinem letzten Wettkampf. Seine Linie ist gut, die Brust rund und voll, sein Rücken stark verbessert und die Beine haben einen guten Schwung. Durch eine Erkältung einige Tage vorher konnte er aber nicht die nötige Härte reinbringen und sah weich aus. Obwohl am Abend verbessert, konnte er doch nichts mehr reissen und so musste er sich mit dem 6. Platz zufrieden geben.
Auf dem 5ten Platz landete die Überraschung Christopher White. Er machte seine Profidebut und bestach durch eine schöne Linie, Form und guter Härte. Insgesamt, der vielleicht härteste Teilnehme, zeigte er gute Entwicklungsmöglichkeiten auf. Ihm fehlt es aber noch an Masse und Fülle um weiter vorn zu landen. Sollte er seinen Rücken etwas mehr Breite geben, dem Oberkörper mehr Fülle und den Beinen mehr Schwung, dann kann er auch weiter vorn anklopfen.
Vaughn Ettienne sicherte sich den 4ten Platz und verbesserte sich zur New York Pro um 2 Plätze. Härter als am Big Apple konnte nun seine Linie und Form besser zur Geltung kommen. Seine Schultern und Beine stechen hervor, wobei seine Brust und die Details im Rücken etwas abfallen. An diesen beiden Bereichen sollte er noch etwas arbeiten und dann wieder mit seiner bekannten Härte kommen. Dann sollte einiges möglich sein und er wäre eine wirkliche Gefahr.
Auf das Podium und den dritten Platz kam Grigori Atoyan. Er war neben Seth Feroce und seinem 6. Platz, die Überraschung des Abends. Wahrscheinlich in der besten Form seines Lebens bot er von Anfang bis Ende dem Publikum eine grosse Show. Mit Dynamik und Selbstbewusstsein präsentierte er sein volles Paket. Zu seinen Stärken zählen die runden Schulterköpfe, Oberkörper und Beine von vorn und der obere Rücken. Die Härte war gut und so überzeugte er die Kampfrichter für den 3ten Platz. Einzig die Seitansicht der Beine und von hinten, sowie der untere Rücken, sowie Brust, fielen etwas ab und könnten verbessert werden. Man darf auf zukünftige Wettkämpfe gespannt sein.
"Runner up" und zweiter wurde ein sehr starker Jonathan Delarosa. In NY beim Debut schon überzeugend, schaffte er es ein wenig voller und härter anzutreten. Seine wunderbare Linie, flache und schmale Mitte, plus seine volle und runde Muskulatur, überzeugten auf ganzer Linie. Seine Beine zeigten Einschnitte und Streifen und der Oberkörper war voll und ausgeglichen. Mit fast 221lbs war er noch etwas schwerer als in New York, mit aber besserer Form und Härte. Da er erst am Anfang seines Profidaseins ist, kann man von ihm noch einiges erwarten.
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