Bereits zum siebten Mal war Magdeburg am vergangenen Wochenende Austragungsort
des von eingefleischten Bodybuildern sowie Fitness-Enthusiasten des Landes mit
Spannung erwarteten Events des Jahres: der Sachsen-Anhalt Open. Dem Ruf der
Veranstalter Guido Ahlert und Hartmut Wenzel folgten insgesamt 37 Starter aus
sieben Bundesländern. Diese Rekordteilnahme war nicht nur ein eindrucksvoller
Beleg für die zunehmende Anerkennung der Veranstaltung innerhalb der deutschen
Bodybuildingszene, sondern auch ein Zeichen für die gewachsene Professionalität
der Veranstalter.
In 11 verschiedenen Kategorien wurde ein Pokal vergeben und damit der entbehrungsreiche
Kampf der Athleten um Zentimeter und Härte geehrt; und Härte sollten
die Zuschauer in der fast ausverkauften Messehalle Magdeburg zu sehen bekommen.
Den Auftakt machten die Newcomer, und obgleich sie als Neulinge im Wettkampf
ihr Debüt gaben, ließen sie doch keinen Zweifel an ihrem Potenzial
aufkommen. Da waren zunächst Nikolaj Nefedov mit seinem massiven Körper
und mächtigen knapp 100 kg Körpergewicht neben Donald Matzey mit 74
kg. Beiden fehlte es jedoch an der nötigen Härte, und so reichte es
für sie nur für die Plätze 6 bzw. 5. Dieter Fiebich besaß
diese Härte zwar, aber seine Symmetrie brachte ihm etwas Einbuße
und damit den 4. Platz. Daniel Loth war dagegen symmetrischer gebaut, was ihm
dann auch den 3. Platz sicherte. Auf Platz 2 kam Dominik Kallenbach, der durch
seine guten Proportionen und eine exzellente Kür die Punktrichter zu überzeugen
wusste. Der Sieg in der Newcomer-Klasse ging allerdings verdient an Henry Schmidt
aus Hamburg, der die Attribute eines erfolgreichen Bodybuilders ? Masse,
Härte und Ausgewogenheit ? am besten verkörperte.
Die Kategorie Männer Fitness konnte Michael Duniec aus Hamburg für
sich entscheiden. In Bronze getaucht erschien er mit ultrahartem Körper
und gestreifter Muskulatur, die den Vergleich mit der bekannten Ausstellung
?Körperwelten? nicht zu scheuen brauchte. Ronny Lang konnte
mit kräftigen Armen, ausgewogener Symmetrie und einer guten Kür aufwarten
? der 2. Platz für ihn. Frank Grüneberg interpretierte sehr
gut den typischen Fitnesstyp, und seine sympathische Ausstrahlung bescherte
ihm den 3. Platz. Dominik Kallenbach und Dieter Fiebich als einige derjenigen,
die den Spagat zwischen zwei Leistungskategorien wagten, konnten für sich
die Plätze 5 bzw. 6 verbuchen.
In der Kategorie Junioren 2 bis 80 kg Körpergewicht ging zwar nur ein Athlet,
nämlich Viktor Grundmann, an den Start. Doch hätte er auch etwaiger
Konkurrenz die Stirn bieten können, denn seine Doppelbizepspose von hinten
und sein Bauch zeigten jetzt schon, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein
wird.
Auch zwei Frauenklassen standen auf dem Programm. Zunächst die Frauen Fitness
Figur mit Stefanie Wötzel und Doreen Lange. Beide trainieren im selben
Studio, der Fitness-Oase Kromsdorf, und kannten sicher die jeweiligen Stärken
und Schwächen der anderen genau. Die Unterschiede waren auch gar nicht
so markant und beide besaßen eine sympathische Ausstrahlung. Doch ließen
die muskulöseren Arme bei dennoch weiblichen Proportionen von Stefanie
die Punktrichter sich für sie entscheiden.
In der Frauenklasse 2 waren es ebenfalls zwei Athletinnen, die um den Titel
kämpften: Manja Williams und Kristin Schiller. Kristin ist sehr groß,
mit kräftigen Oberschenkeln. Auch ihre Kür war fließend und
mit Posen gespickt, die ein hohes Maß an Beweglichkeit offenbarten. Manja
aus Berlin allerdings wirkte noch austrainierter und wesentlich härter,
besonders ihr Rücken. Ihre Posen waren hart und fest, die sie auch in ihrem
Kürvortrag harmonisch umsetzen konnte. Deshalb ging der Titel an sie.
Fit und muskulös im mittleren Alter? Kein Problem für die Starter
der beiden Seniorenklassen über 40 Jahre. Vier Starter sahen wir in der
Klasse Senioren 1. Burkard Thorsten kam mit kräftigem Körperbau auf
die Bühne, doch wirkte er zu weich, um mit den drei anderen Teilnehmern
mithalten zu können. Die Plätze 3 und 2 waren hart umkämpft,
denn schließlich traten hier zwei Brüder, Jörg und Frank Horn,
gegeneinander an. Beide empfahlen sich dem Punktgericht durch ihre harmonische
Gesamtentwicklung und definierte Muskulatur. Am Ende hatte Jörg die Nase
vorn und errang den 2. Platz. Platz 1 ging an Dietmar Haubold aus Chemnitz,
dessen Stärke zweifellos seine Härte war. Keiner in diesem Feld konnte
seine Doppelbizepspose von hinten und seine Bauchpartie an Qualität übertreffen.
Der Kampf um die Plätze in der Klasse Senioren 2 bestritten Enrico Lückemann,
Peter Habener und Detlef Holm. Detlef als größter der drei Starter
beeindruckte mit guten Proportionen, ließ aber Schwächen in seiner
Härte erkennen. Mit massivem Oberkörper und dazu tiefen Einschnitten
in der Muskulatur konnte Enrico klar punkten und sich von Detlef absetzen. Der
Clou war dann noch seine Kür, in der er mit faszinierenden Muskelspielen
das Publikum auf seine Seite zog. Der Sieg ging jedoch an den Routinier Peter.
Auch hier präsentierte der Sieger aus Magdeburg ein ausgewogenes Gesamtkörperbild.
Sein Posing strahlte Kraft und Sicherheit aus, und seine Kür beeindruckte
mit harmonischen und fließenden Bewegungen.
Die Klasse Männer 1 bis 70 kg war mit vier Startern besetzt, wobei zwei
Athleten, Dietmar Haubold und Frank Horn, ihren zweiten Auftritt des Tages hatten.
Dietmar Haubold war auch in dieser Klasse nicht zu schlagen, und Frank Horn
konnte sich den 3. Platz sichern. Mohammad Madarschahian als Kleinster im Feld
zeigte Masse und Klasse. Der 2. Platz sollte sein Lohn sein. Auf Platz 4 kam
Mario Hahn, der hier zwar der größte Teilnehmer war, aber in Bezug
auf Masse nicht ganz mit den anderen mithalten konnte.
In der Klasse Männer 2 bis 80 kg stellten sich acht Teilnehmer zur Wahl,
von denen zwei, Donald Matzey und Olaf Höft, das Finale leider nicht erreichen
konnten. Ihnen fehlte es in dieser Klasse an der nötigen Masse bzw. Definition.
Auf den 6. Platz kam der massive aber nicht einwandfrei proportionierte Marcel
Löwentraut. Größere Ausgewogenheit und kräftige Arme und
Schultern zeigte Sebastian Vetters, und eine höhere Platzierung wäre
durchaus gerechtfertigt gewesen. Der bereits bei den Senioren gestartete Jörg
Horn konnte auch hier seine Stärken ausspielen und den 4. Platz erringen.
Eine hervorragende seitliche Trizepspose und Geschmeidigkeit in der Kür
beschieden ihm den 3. Platz. Mit seinem breiten und ausladenden Oberkörper
und harten Oberschenkeln schob sich Christof Welzel auf Platz 2. Dass schließlich
Tadik Kontanti aus Hamburg allen anderen den Rang ablief, lag nicht nur an seiner
beispielhaften Zurschaustellung von Masse, Symmetrie und Härte, sondern
auch an seiner mit harmonisch fließenden Bewegungen vorgetragenen Kür.
Im qualitativ hochwertigsten Feld der Männer 3 bis 90 kg waren es erneut
acht Starter, die ihr Anrecht auf den Titel geltend machen wollten. Auch hier
schafften zwei Teilnehmer, Marc Schneider und Daniel Loth, den Sprung ins Finale
nicht. Doch dies war alles andere als eine Schande, denn die Konkurrenz war
absolut gnadenlos. Ein Wiedersehen gab es für die Zuschauer mit Detlef
Holm und Enrico Lückemann, die die Plätze 6 und 3 belegten. Platz
5 ging an Oleg Kormann, der besonders in der Speerwerferpose durch Harmonie
bestach. Schmale Taille und massige Brust ? dies waren die Markenzeichen
von Soule Zounamu. Der 4. Platz sollte ihm gehören. Der Superfight entwickelte
sich jedoch zwischen Eckbert Meier und Birk Luther und bereitete der Jury ob
der ?richtigen? Entscheidung einiges Kopfzerbrechen. Birks Körperbau
war der Maßstab für Symmetrie, und seine Posen ließen nur einen
Vergleich zu: antike Statuen. Doch es waren Eckberts brutale Masse und Härte
in neuer Definition, welche den Ausschlag gaben und ihm am Ende die Krone sicherten.
In der Königsklasse Männer 4 über 90 kg traten vier Athleten
an, um den Kampf der Titanen zu bestreiten. Den undankbaren 4. Platz musste
Kay Bollmann entgegennehmen, denn trotz seines guten Kürvortrags und seiner
Körpermasse erreichte er nicht den hohen Definiertheitsgrad seiner Gegner.
Henry Schmidt, der Sieger bei den Newcomern, machte durch seine exzellente Form
deutlich, dass er auch in dieser Klasse nicht so leicht zu schlagen war. Dass
er dennoch von Alexander Kirschke auf Platz 3 verwiesen wurde, lag an dessen
größerer Sicherheit im Posing und seiner mitreißenden Kür.
Aber wer konnte ihm den Thron noch streitig machen? Es sollte ein Titan die
Bühne betreten, der den Zuschauern ein respektvolles Raunen entlockte.
In phänomenaler körperlicher Verfassung präsentierte sich Boris
Kleine aus Berlin. 106 kg Körpergewicht wie von Hand gemeißelt stellten
das bisher Gesehene in den Schatten, so dass er nicht nur diese Klasse dominierte,
sondern auch das Stechen der Klassensieger um den Gesamtsieg im spektakulären
Pose-Down für sich entscheiden konnte.
So sah man insgesamt eine an Höhepunkten reiche und von Jürgen Ihrig/Thüringen
souverän moderierte Sachsen-Anhalt Open. Zum Erfolg der Veranstaltung und
Begeisterung beim Publikum trugen ebenfalls die Darbietungen der Tanzgruppe
?Accept? aus Ilmenau mit ihrem Funky Dance zu Hip-Hop-Beats und
Pop sowie die ?Magic Body Show? bei, zwei Frauen, die den Begriff
Schlangenmensch in beeindruckender Weise demonstrierten. Ein Highlight war der
Gastauftritt von Thomas Scheu, der als Profi in seiner Furcht einflößenden,
an die nordische Sagenwelt angelehnten Show ein Musterbeispiel für perfektes
Posing bot.
Es war also eine gelungene Meisterschaft, und alle Beteiligten werden sich wohl
auch im kommenden Jahr diesen Event nicht entgehen lassen. ?Alles ist
super gelaufen, und wir freuen uns schon auf die 8. Sachsen-Anhalt Open am 06.11.2005,
zu der wir schon jetzt herzlich einladen?, so das Veranstalter-Team Guido
Ahlert und Hartmut Wenzel.
Ergebnisse:
Auswertung Sachsen Anhalt Open 07.11.2004
Angaben jeweils: Platz Name Stadt/Land Pkt. Start-Nr.
Newcomer
1. Henry Schmidt Olympic-Fitness-Hamburg 12 44
2. Dominik Kallenbach Tempel-Gym-Dresden 36 36
3. Daniel Loth Vitalis Burg 39 13
4. Dietmar Fiebich Südbrookmerland 50 16
5. Danald Matzey Fitness Star-Magdeburg 58 9
6. Nikolaj Nefedov Olympic-Fit-Hamburg 60 3
Frauen Fitness Figur
1. Stefanie Wötzel Fitness-Oase-Kromsdorf 9 10
2. Doreen Lange Fitness-Oase- Kromsdorf 18 20
Frauen 3
1. Manja Fischer Williams Power-House ? Berlin 13 1
2. Kristin Schiller Fitness-Oase ? Kromsdorf 23 35
Junioren 2
1. Viktor Grundmann Universum Hamburg 12 ?
Senioren 1
1. Dietmar Haubold Chemnitz 12 29
2. Jörg Horn ESV Stendal 27 26
3. Frank Horn ESV Stendal 32 28
4. Thorsten Burkard Body Fitness Magdeburg 48 22
Senioren 2
1. Peter Habener Body Fitness Magdeburg 12 41
2. Enrico Lückemann Leipzig 24 40
3. Detlef Holm XXXL-Schmiede Berlin 36 46
Männer Body Fitness
1. Michael Duniec Olympic-Hamburg 16 4
2. Ronny Lang Fitness-Club-Leipzig 21 11
3. Frank Grüneberg Fit for Life- Kaiserslautern 41 18
4. Dominik Kallenbach Tempel-Gym-Dresden 43 36
5. Dietmar Fiebich Südbrookmerland 58 16
Männer 1
1. Dietmar Haubold Chemnitz 14 29
2. Mohammed Madarshahian Hamburg 25 47
3. Frank Horn ESV Stendal 34 28
4. Mario Hahn Fitness-Oase Kromsdorf 42 5
Männer 2
1. Tadik Kontanti Universum Hamburg 17 17
2. Christof Welzel Fit 24 Leipzig 20 12
3. Peter Klug You 2 Fitness-Treff Zeulen, 44 43
4. Jörg Horn ESV Stendal 54 26
5. Sebastian Vetters Vital Fitness Senftenberg 57 27
6. Marcel Löwentraut Fitness Oase Kromsdorf 61 30
7. Donald Matzey Fitness Star Magdeburg - 9
8. Olaf Höft Fit for Life Magdeburg - 23
Männer 3
1. Eckbert Meier Olympic Hamburg 13 8
2. Birk Luther Potsdam 23 19
3. Enrico Lückemann Fitness Oase Kromsdorf 44 40
4. Soule Zounamou Power Gym Schwerin 52 38
5. Oleg Kormann Einheit Genthin 53 14
6. Detlef Holm XXXL SchmiedeBerlin 69 46
7. Marc Schneider Twins Goslar - 7
8. Daniel Loth Vitalis Burg - 13
Männer 4
1. Boris Kleiner Power House Berlin 13 59
2. Alexander Kirschke Fitness Treff Zeulenroda 24 6
3. Henry Schmidt Olympic Fitness Club Hamburg 34 44
4. Kay Bollmann Ahrensburg/Hamburg 48 15
Gesamtsieger:
1 Woche für zwei Personen ins Sporthotel/Alpina ? Kössen/Tirol
Boris Kleine ? Power House Berlin
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