Spätestens seit der letzten FIBO ist unverkennbar, dass die YouTube die Gepflogenheiten in der Bodybuilding Szene durcheinander gewirbelt haben. Standen die Leute früher bei den Profis schlange, standen Sie nun bei den Bro´s aus Youtube an.
Was dem Jedi sein Lichtschwert, ist dem YouTuber sein Selfiestick. Und es scheint so einfach: Filme Dich selbst und verkünde der Welt die frohe Botschaft. Die Macht drückt sich hier vermeintlich in der Zahl der Klicks aus; die Anhängerschaft hieß früher Jünger, nun heißen Sie "Follower". Die frohe Botschaft wird dabei in der Regel täglich verkündet.
Anfänglich unterhielt eine kleine Gruppe von Pionieren mit kleinen Clips die Gemeinde der YouTuber rund um "Wie geht richtiges Bankdrücken?" oder auch "Sind Protein und Eiweiß das Gleiche?". Die Szene nahm diese Entwicklung entweder gar nicht oder nur belächelnd zur Kenntnis, schließlich wurden nur simpelste Basics vermittelt. "Wissen wir schon, brauchen wir nicht"...
Wie wir auch in unserem HARD BODY RADIO Fazit zu Pros vs. Bros. schlussfolgerten, binden die YouTube im Gegensatz zu den klassischen Medien Ihre Follower mit in eine Gemeinschaft ein. Willst Du dazu gehören, trag unsere Klamotten, iss die gleichen Supplements wie wir und lebe den gleichen Tagesablauf, den wir dir jeden Tag in unseren Clips zeigen.
Was vielen jedoch nicht gleich einleutete: Google sei dank - wird der Channelbetreiber an den Werbeeinnahmen, die rund um die YouTube Clips platziert werden, beteiligt. Bei Clips mit fünfstelligen Zuschauerzahlen kommen da gerne mal 40, 50 Euro zusammen. Pro Clip. Wer jeden Tag einen entsprechendem Clip an seine Anhängerschaft verbreitet hat also ein Monatseinkommen, für die manch andere Leute einen ganzen Monat zur Arbeit müssen. Nach oben ist die Einnahmeskala natürlich offen.
Dazu können findige Geschäftsleute die Anhängerschaft auch gleich noch auf die richtigen Produkte, den richtigen Trainingsplan usw. einschwören. Schließlich findet regelmäßig und täglich die Berieselung in neuen frohen Videobotschaften statt.
Das Wort "Gehirnwäsche" ist unpassend, man sagt eher "PR".
Ab dem Zeitpunkt, an dem der monitäre Nebeneffekt den meisten Leuten einleuchtete, kamen auch die ersten Nachahmer. "Das kann ich doch auch" und so findet man hunderte von Youtube Stars und solchen die es gerne wären, die sich selbst filmend, teilweise im heimischen Kinderzimmer, an die Welt wenden, um Ihre "Fans" zu unterhalten.
Dabei wird natürlich auch fleißig geworben. Auf die FIBO gehts natürlich mit einem bedruckten Shirt mit dem eigenen Hashtag, auf Facebook werden alle "Freunde" angeschrieben. "Bitte like meine Seite und aboniere meinen YouTube Channel damit ich einen Sponsor finde"-Nachrichten wird sicherlich der ein oder anderen schonmal in seinem Postfach gefunden haben.
Geschäftsmodelle im Internet basieren jedoch in der Regel auf drei Schlüsselfaktoren.
Und gerade aufgrund des letzten Punktes wird keiner der Leute, die ES nachmachen, einen großartigen Erfolg haben, denn ES gibt ES schon.
Weiter geht es im zweiten Teil der BRO WARS unter anderem mit dem Thema "ES ist doof" und "ES kann teuer werden", demnächst auf Body-Xtreme.
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