Bertil Fox und seine Most Muscular Pose sind legendär im Bodybuilding. Nicht zuletzt diese Pose, aber vor allem wegen seinem harten Training verpasste ihm der damalige Flex Chefredakteur Bill Reynolds den den Spitznamen "Brutal Bertil".
Er wurde auf der Karibikinsel St. Kitts geboren, zog aber mit seiner Familie bereits als 1-jähriger Säugling nach England. Mit 18 Jahren nahm er zum ersten Mal an einem Wettkampf teil. Im gewann er jeden wichtigen Titel außerhalb der IFBB wie den Mr. World sowie den Amateur und Profi Mr. Universe Titel.
Bertil belegte als IFBB Profi zweimal jeweils den 2. Platz. Bei der Night of the Champions 1982 sowie beim Swiss Grand Prix 1983, wo er sogar Lee Haney schlagen konnte.
Beim Mr. Olympia 1983 in München wurde Bertil Fox vom Publikum gefeiert, konnte aber am Ende nur Platz 5 erreichen, während Samir Bannout den Mr. Olympia Titel erringen konnte. Ein Video davon könnt Ihr unten in der Videobox ansehen und Euch eure eigene Meinung dazu bilden.
...aus dem Bericht von Erich Janner zum Mr. Olympia 1983 in München |
Die Erlebnisse rund um die Mr. Olympia 1983 kann man in zwei Wörter zusammenfassen: einmalig, unwiederholbar! Bis heute ist diese Veranstaltung der absolute Maßstab auf deutschem Boden. Seither habe ich im Bodybuilding- und Fitness-Sport in allen Kontinenten viele Meisterschaften erleben dürfen - auch viele weitere Olympia-Veranstaltungen. In Gesprächen über die Olympia-Historie fällt von alten und jungen Insidern immer wieder der Name „Munich 1983“ als besonderes Highlight seit der Gründung durch Joe Weider 1965. Für Rick Wayne, ehemaliger Mr. World und damals der wohl kritischste BB-Journalist, war es gar die bis dahin beste Olympia Veranstaltung. Über das von Alfons Schuhbeck im Busek-Sportcenter meisterhaft „inszenierte“ Olympia-Buffet für alle Olympians, Offizielle, Fotografen, Reporter, Helfer und Ehrengäste aus aller Welt schrieb Rick: „Nicht einmal die alten Römer hätten das besser machen können.“
Der leider viel zu früh verstorbene Robert Kennedy sagte über die Olympia Wahl in München: „A class act all the way!“ Und der schon länger verstorbene Gründer des berühmten Gold’s Gym, Joe Gold, sagte: „Ich war zwar dabei, aber ich kann die großartige Organisation immer noch nicht glauben.“ Für mich persönlich ist es auch deshalb unvergesslich, da mit Oscar State, dem legendären Generalsekretär der IFBB seit der offiziellen Anerkennung 1970, mein Vorbild und Mentor Hauptkampfrichter in der Olympiahalle in München war. Ohne Oscar State wäre die großartige Entwicklung der IFBB nicht möglich gewesen, was auch IFBB-Gründer Ben Weider mehrfach bestätigte. Der Wettkampf selbst ist Bodybuilding-Geschichte pur. Für den dreifachen Mr. Olympia Frank Zane war es der letzte und sehr unglücklich verlaufene Wettkampf. Noch einmal erlebten die Fans dieses einmalige „Körperkunstwerk“ live. Olympia-Debütant Lee Haney kam mit großen Erwartungen nach München und musste den für ihn völlig überraschenden 3. Platz „hinnehmen“. Dieser 3. Platz war jedoch die Keimzelle für Haneys Rekord-Siegesserie von 1984-1991. Aufgrund der riesigen Dimensionen der Olympiahalle konnten viele Zuschauer offensichtlich die Details nicht mehr präzise erkennen und der massive Bertil Fox avancierte zum Publikumsliebling. Bei der Siegerehrung gab es bei seinem 5. Platz dann auch ein gellendes Pfeifkonzert. Bertil war sehr spektakulär mit riesiger Muskelmasse, doch in punkto Muskelqualität waren die vor ihm liegenden Olympians eindeutig besser. Unvergesslich ist für mich auch der Auftritt von Ed Corney, der mit fast 50 Jahren die Zuschauer mit seinem Meisterposing förmlich verzauberte. Vor allem aber hat die Mr. Olympia Wahl 1983 in München nicht nur entscheidend zur weiteren großartigen Entwicklung unseres Sports im deutschsprachigen Raum beigetragen, sie wird für alle Zeiten als Meilenstein der Olympia-Geschichte angesehen werden. |
Zum letzten Mal in Deutschland trat er 1986 bei der Deutschen Meisterschaft in München auf, wo auch Sergio Oliva und Albert Beckles auftraten. Auch Betty- und Joe Weider waren als Gäste ebenfalls anwesend.
Bertil Fox Karriere sollte sich über insgesamt 25 Jahre erstrecken. Seine letzte Teilnahme sollte der Ironman Pro 1994 darstellen.
Im Jahr darauf sollte er erstmals seit seiner Geburt nach St. Kitts zurückkehren, wo er ein Studio eröffnete.
Am 30.09.1997 hat Bertil Fox das 20-jährige Model Leyoca Browne sowie deren 36-jährige Mutter erschossen. Er wurde am 22.Mai 1998 wegen zweifachen Mordes schuldig gesprochen und sollte ursprünglich die Todesstrafe erhalten, die aber in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde.
Bertil Fox - Wettkampfhistorie |
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